Verschiedene Methoden und Mittel zur Schädlingsbekämpfung

Die Schädlingsbekämpfung setzt allgemein auf (biotechnisch-) physikalische, chemische und biologische Mittel und Methoden bzw. eine Kombination daraus (Integrierte Schädlingsbekämpfung).

Es wird von (biotechnisch-) physikalischer Schädlingsbekämpfung gesprochen, wenn Lockstoffe und tödliche oder nicht tödliche Fallen eingesetzt werden oder thermische Verfahren (z.B. bei der Wärmeentwesung oder Bodendesinfektion) zum Einsatz kommen.

Zu den Vorteilen einer (biotechnisch-) physikalischer Schädlingsbekämpfung zählt einerseits, dass es Fallen gibt, die nur zum Fangen der Schädlinge verwendet werden können, sodass die Tiere gerettet und neu platziert werden können. Allerdings muss hinzugefügt werden, dass dies nur wenige Fallenarten betrifft. Ein weiterer Vorteil ist die Zuverlässigkeit und Effektivität der Verfahren. Insbesondere die thermischen Verfahren überzeugen durch ihre Nachhaltigkeit, da neben einer Schädlingsbekämpfung auch eine Desinfektion vorgenommen wird. Auch der Preis ist in den meisten Fällen vertretbar.

Die Nachteile einer (biotechnisch-) physikalischen Schädlingsbekämpfung sind zum einen, dass je nach Fallenart die Tiere stark leiden müssen, bis sie den Tod als Erlösung erfahren. Zum anderen können einige Fallen u.U. auch für den Menschen gefährlich sein, insbesondere wenn sie nicht ausreichend geprüft worden sind.

Bei einer chemischen Schädlingsbekämpfung werden (hoch-) giftige Chemikalien eingesetzt. Das sind Insektizide gegen Insekten, Akarizide gegen Milben und andere Spinnentiere, Rodentizide gegen Nagetiere, Larvizide gegen die Larven von Insekten und Milben.

Die Schädlinge nehmen die Giftstoffe je nach eingesetztem Mittel über bestimmte Kanäle (Haut, Atem- oder Verdauungsorgane) auf und sterben meist unverzüglich daran.

Die Vorteile einer chemischen Schädlingsbekämpfung bestehen zum einen in der allgemeinen Effektivität und Zuverlässigkeit des Verfahrens. Zum anderen gibt es viele chemische Mittel, die den Tieren einen schnellen schmerzlosen Tod ermöglichen. Drittens kann der Kostenfaktor eine entscheidende Rolle spielen, da viele Chemikalien freiverkäuflich und günstig zu erwerben sind, z.B. in Baumärkten.

Die Nachteile einer chemischen Schädlingsbekämpfung liegen z.T. im Bereich des Tierschutzes. Der Tod, den die Schädlinge durch die giftigen Chemikalien erleiden, kann sich bei bestimmten Mitteln bzw. bei nicht korrekter Anwendung in manchen Fällen verzögern, sodass unnötige Tierquälerei die Folge ist. Auf der anderen Seite können aber auch Resistenzen gegenüber chemischen Mitteln entstehen, wenn sie übermäßig eingesetzt wurden, sodass die Zuverlässigkeit zumindest nicht hundertprozentig gegeben ist.

Der zentrale Nachteil besteht allerdings darin, dass zahlreiche Chemikalien (teilweise nur durch fehlerhafte Anwendung) auch für den Menschen gesundheitsschädlich sind und es zu schwerwiegenden Giftunfällen kommen kann. Was die meisten Anwender von chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln in diesem Zusammenhang unterschätzen, ist die Tatsache, dass viele der gängigen „Chemiekeulen“ keine hinreichenden Prüf- und Zulassungsverfahren über sich ergehen lassen mussten und von jedem Laien gekauft und angewendet werden können.

Von biologischer Schädlingsbekämpfung ist die Rede, wenn Schädlinge von ihren natürlichen Feinden, auch bekannt als Nützlinge, getötet werden, gemäß dem Gesetz des Stärkeren. Dabei vertilgen die Nützlinge die Schädlinge oder verwerten sie als Wirt.

Die Vorteile einer biologischen Schädlingsbekämpfung sind eindeutig in der Natürlichkeit des Verfahrens zu finden. „Mutter Natur“ sorgt in der freien Wildbahn ganz automatisch dafür, dass sich bestimmte tierische Exemplare nicht so stark ausbreiten. Durch den Einfluss des Menschen ist das natürliche Gleichgewicht von Nützlingen und Schädlingen aus der Bahn geworfen worden, weshalb die Quote der Nützlinge im Falle eines akuten Schädlingsbefalls erhöht werden muss.

Die Nachteile einer biologischen Schädlingsbekämpfung sind zum einen, dass die biologische Schädlingsbekämpfung (bislang) ein sehr begrenztes Anwendungsgebiet abdeckt. Zum anderen ist die Zuverlässigkeit und Effektivität nicht immer hundertprozentig gegeben.

Eine sogenannte integrierte Schädlingsbekämpfung (Integrated Pest Management, kurz IPM), kombiniert die physikalische, chemische und biologische Schädlingsbekämpfung in intelligenter Weise, nachdem eine gründliche Analyse des Schädlingsbefalls stattgefunden hat. Je nach Schädlingsart und Ausbreitung des Schädlingsbefalls werden entsprechende Lösungen gefunden. Außerdem wird bei der integrierten Schädlingsbekämpfung sehr viel Wert auf Nachhaltigkeit gelegt. Ein erneuter Schädlingsbefall soll vermieden werden, indem bestimmte Vorsorge- bzw. Nachsorgemaßnahmen stattfinden.